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Offensive Line 2019

Ganze 47 Sacks hat die O-Line in der letzten Saison zugelassen (42 x Mariota, 5 x Gabbert). Derrick Henry besticht damit, dass ein immens großer Anteil seiner Yards “after contact” waren. Die O-Line hatte zwar auch wirklich gute Spiele, leider waren diese jedoch die Ausnahme. Josh Kline hat eine katastrophale Runde gespielt und wurde in Folge dessen am Saisonende entlassen. Quinton Spain wurde über die Free Agency ziehen gelassen. Neben des Re-Signings von Kevin Pamphile wurde in der Free Agency mit Roger Saffold eine großartige Verstärkung für die O-Line getätigt, als Need für den Draft gilt die Position dennoch. Mit Lewan und Conklin sollten die Tackle-Positionen gut besetzt sein. Sollte wider Erwarten Conklin erneute Schwächen zeigen, so hat man in Dennis Kelly einen Ersatz, der vielversprechende Auftritte hatte. Daher konzentrieren wir uns hier auch nur auf die Positionen Guard und Center.


Day 1

#1 Garrett Bradbury

North Carolina State - Redshirt Senior

2018 Stats: 13 G, 4 PEN, 2 SKS, 1 HIT, 10 HUR

 

Red Flags: -

 

Standout Stat: Bei 1445 Career Pass Blocking Snaps nur 4 Sacks zugelassen

overall (99.1 Grade von PFF)

Bradbury kommt als First-Team All-ACC-Center und mit der Rimington Trophy (Nation’s Best Center) im Gepäck in den Draft. Bis zum ersten College-Jahr hat Bradbury hauptsächlich als Tight End gespielt. Nach einer Verletzung begann er seine College-Zeit mit seinem Redshirt-Year und schulte im Anschluss um auf die Guard-Position. Nachdem er die Saison 2015 als Guard spielte, war er im Jahr 2016 als Left Tackle eingesetzt. Dies zeigt seine Vielfältigkeit. Bradbury gilt als sehr Spiel-intelligent und als guter Athlet. Wenn gleich er von den Maßen her kleiner und leichter (6’3” ; 300 lbs.) als viele andere Center ist, besticht er neben seiner Agilität auch durch Stärke.

 

Seine sehr gute Beinarbeit verhilft ihm dazu, sowohl in der Pass Protection mehr als passabel zu sein, als auch bei seiner größten Stärke, dem Run-Blocking, zu dominieren. Es ist teilweise wirklich absurd, wie weit downfield man Bradbury als Blocker für seinen Running Back sieht.

 

Bradbury ist ein bereits sehr kompletter Center, der äußerst agil ist und der Offensive Line sowohl Power als auch Variabilität verleihen kann. Er sollte direkt Starter werden und wird dem Team, welches ihn draftet, auch direkt helfen können. Sollten die Titans Bradbury draften, so müsste es an Pick #19 sein. Und zugegebener Maße ist es nicht unwahrscheinlich, dass Bradbury da schon vom Board ist.



#2 Cody Ford

Oklahoma - Redshirt Junior

2018 Stats: 14 G, 10 PEN, 1 SKS, 0 HIT, 6 HUR

 

Red Flags: -

 

Standout Stat: Pass-Block-Efficiency: 4th

Cody Ford war Teil der O-Line, die den vermeintlichen First Overall Pick des diesjährigen Drafts beschützen durfte/musste. Er startete alle 14 Partien der vergangenen Saison, ließ 6 QB-Hurries und 1 Sack zu. Ford ist ein Fels in der Brandung, der genau so schwer aus dem Weg zu räumen ist. Als seine Schwäche gilt die Fußarbeit, sodass er von Speed-Rushern am ehesten geschlagen werden könnte. Der Versuch eines Bullrushs hingegen dürfte ihm gefallen. Für die NFL gilt er als Right-Tackle-Prospect, der “im schlimmsten Fall” auf die Right Guard Position geschoben werden könnte, falls es als Tackle doch nicht klappt.

 

Ford kann ohne Probleme im Run-Game, als Pass-Protector und dort vor allen Dingen auch im Screen-Game konstant gut blocken. Dies hat er im letzten Jahr mit Kyler Murray under Center auch des Öfteren beweisen müssen.

 

Für Die Titans wäre Ford erneut ein Kandidat an #19. Und bis zur 19 wird auch Ford es wahrscheinlich nicht machen, da er als Offensive Tackle bei einigen Teams hoch im Kurs stehen dürfte.



#3 Erik McCoy

Texas A&M - Redshirt Junior

2018 Stats: 13 G, 1 PEN, 0 SKS, 4 HIT, 3 HUR

 

Red Flags: -

 

Standout Stat: 1411 Career Pass-Blocking-Snaps: 1 Sack

Erik McCoy startete die letzten 36 Spiele für Texas A&M. Davon spielte er 34 auf der Position des Centers. Er gilt als sehr vielseitiger Spieler, der zudem über einen hohen Football-IQ verfügt. In der O-Line könnte er sowohl auf der Position des Centers als auch auf beiden Guard-Positionen spielen.

 

McCoy ist reaktionsschnell und durch seine Kraft in seiner Position stabil, auch wenn er im Vergleich zu anderen Interior O-Linern eher klein und leicht daher kommt. Sowohl im Run-Blocking (91,1% Run-Blocking Success laut PFF) als auch im Pass-Blocking ist McCoy mehr als solide. Bei 1411 Career Pass-Blocking-Snaps über die 4 Jahre (eigentlich 3 da Redshirt 2015) im College hat McCoy einen einzigen Sack zugelassen. Insgesamt hat McCoy bei 2811 Snaps auf dem Feld gestanden, wobei er nur 5 Penalties verursacht hat.

 

Für die Titans wäre McCoy ein Kandidat für den Pick #19. Viele Experten stufen McCoy so früh in Runde 1 als Reach ein, ggf. könnte man ihn auch eine Picks später nach einem Downtrade bekommen. Andersherum könnte er durch seine Verlässlichkeit und Vielseitigkeit gepaart damit, dass er wenig Strafen generiert, bei einigen Teams sehr weit oben auf dem Board stehen und somit an 19 nicht mehr vorhanden sein.



#4 Chris Lindstrom

Boston College - Senior

2018 Stats: 12 G, 1 PEN, 0 SKS, 0 HIT, 4 HUR

 

Red Flags: -

 

Standout Stat: Pass-Block-Efficiency: 2nd overall (99.5 Grade von PFF)

Wer ist der beste interior O-Liner im Draft? McCoy, Bradbury, Lindstrom? Wahrlich kommt es da nur noch auf das „Team-fitting“ und die persönliche Meinung der Franchises an. Lindstrom ist ein konstant guter Guard, der auch Erfahrung als Tackle gemacht hat und dort als Aushilfe im Fall einer Verletzung agieren könnte.

 

Von Pro Football Focus hat er den zweit höchsten Grad als Pass Protector erhalten, wobei er mit 363 Pass-Protection-Snaps verhältnismäßig wenige Snaps gespielt hat (Run-heavy-Offense).


Day 2

#5 Michael Deiter | Wisconsin - Redshirt Senior

2018 Stats: 13 G, 7 PEN, 1 SKS, 0 HIT, 9 HUR | Red Flags: - | Standout Stat: Starter im College für 54 Spiele, Erfahrung auf allen Positionen in der O-Line

 

Mit Michael Deiter springen wir dann definitiv zu Day 2. Zusammen mit Beau Benzschawel, der ebenfalls dieses Jahr den Sprung in die NFL versucht, bildete Deiter zuletzt das Guard-Duo der Badgers. Er spielte in 13 Spielen, hat 329 Pass Block Snaps gespielt und dabei 1 Sack und 9 QB-Hurries zugelassen (kein QB-Hit). Zudem war er für 7 Penalties verantwortlich. Deiter hat seinen Draft-Stock durch den Senior Bowl enorm erhöhen können, da er dort mit sehr guter Pass Protection auffallen konnte. In den 1 on 1 Drills war er sehr dominant. Für seine Größe und sein Gewicht ist er sehr agil, hat zudem seine Vielseitigkeit in den 4 Jahren bei den Badgers unter Beweis gestellt, nachdem er 14 Starts als Left Tackle, 16 Starts als Center und 24 Starts als Left Guard verbuchen konnte. Mit 54 Spielen verfügt er zudem über eine weitaus größere Erfahrung als so manch anderes Prospect und könnte wahrscheinlich ziemlich schnell Starter sein.


#6 Elgton Jenkins | Mississippi State - Redshirt Senior

2018 Stats: 13 G, 1 PEN, 1 SKS, 0 HIT, 4 HUR | Red Flags: - |  Standout Stat: 10th Overall: Pass-Block, 13th Overall: Run-Block

 

Elgton Jenkins verfügt über Erfahrung als Tackle, Guard und als Center. Scouts sprechen ihm zu, dass er ein hohes Verständnis für das Scheme hat und einen hohe Football IQ aufweisen kann. Als Contra-Punkt wird ihm vorgeworfen, dass er seine physischen Voraussetzungen nicht ausspielt und von durch Power überzeugende D-Linemen im 1 on 1 oft geschlagen wird. Um wieder zu dem Positiven zurückzukommen: Hohe Anerkennung bekommt Jenkins dafür, dass er die gegnerische Defense sehr gut lesen kann und Pressure frühzeitig erkennt, vorab auch Veränderungen vornimmt und somit Plays rettet.


#7  Michael Jordan | Ohio State - Junior

2018 Stats: 13 G, 4 PEN, 1 SKS, 1 HIT, 13 HUR | Red Flags: - | Standout Stat: Erster Freshman-Starter für die Buckeyes seit Hall-of-Famer Orlando Pace in 1994

 

Michael Jordan hat die Saison 2017 als Guard gespielt und die Saison 2018 als Center. Für die Position des Centers ist er vielleicht sogar etwas zu groß gewachsen, kann durch seine Agilität jedoch die Position des Centers spielen. Für NFL Teams dürfte er wahrscheinlich dennoch als Guard in Frage kommen. Dadurch, dass seine letzte Saison auf der Position des Centers war, gibt es zu Michael Jordan sehr unterschiedliche Predictions und Meinungen allgemein. Teilweise schafft er es in Big Boards gerade so in die Top 300, andere sehen ihn nahe an den Top 100 (bzw. als Third Rounder). Dies mag auch daran liegen, wie sehr Floor/Ceiling beachtet wird. Im Vergleich zu anderen Prospects wirkt Jordan manchmal etwas träge, langsam in der Reaktion. Das hält seinen Floor niedriger. Auf der anderen Seite ist Michael Jordan gerade erst 21 Jahre alt geworden und kann trotzdem schon drei Jahre als Starter vorweisen. Ein AFC O-Line-Coach soll gesagt haben, dass Jordan ein paar Schwächen hat, die jedoch im Camp schnell beseitigt werden könnten. Also, wer weiß?

Day 3

#8 Connor McGovern | Penn State - Junior

2018 Stats: 13 G, 4 PEN, 4 SKS, 1 HIT, 10 HUR | Red Flags: - | Standout Stat: Zweitbester Run-Blocker der Draft-Klasse laut PFF

 

McGovern kam als Freshman auf 9 Starts als Right Guard bei den Nittany Lions, wechselte auf die Position des Centers in seinem Sophomore Year und startete dort alle 13 Spiele. In der letzten Saison spielte McGovern 12 Spiele als Starting Right Guard und 1 Spiel als Starting Center. Wie Michael Jordan kommt McGovern als Junior aus dem College. Er hat bei 444 Passing Snaps 4 Sacks, 1 QB Hit und 10 QB Hurries zugelassen. Zudem war er für 4 Strafen verantwortlich. Das Pass-Blocking ist im Verhältnis zu anderen Prospects schon als Schwäche anzusehen. Als Run-Blocker weiß McGovern bereits zu gefallen. McGovern wird eine Rolle als Starting Guard in der NFL zugetraut, wobei viele anmerken, dass er vielleicht etwas Zeit bräuchte und noch geschliffen werden muss. Als größtes Manko wird häufiger die Positionierung seiner Hände angebracht. Technische Verbesserungen könnten aus ihm jedoch einen soliden Guard in der NFL machen. Für die Titans vielleicht ein späterer Pick (Runde 4), wenn man in den frühen Runden andere Positionen bedient hat.


#9 Ben Powers | Oklahoma - Senior

2018 Stats: 13 G, 4 PEN, 0 SKS, 2 HIT, 5 HUR | Red Flags: - | Standout Stat: Bei 1125 Career Pass Blocking Snaps 0 Sacks

 

Ben Powers hat in 1125 Pass Blocking Snaps für Oklahoma 0 Sacks zugelassen. NULL. In der gesamten College Zeit ließ er 3 QB-Hits zu (2 in der Saison 2018) und 18 QB-Hurries (5 in der Saison 2018). Sein Wille trägt ihn dabei sehr. Er galt / gilt von den körperlichen Werten als zu limitert, um ein Impact Player in der NFL werden zu können. Die Chance, ein solider Starter zu werden, wird ihm dennoch zugesprochen. Dies auch, weil er in dem Moment, wo er sich das erste Mal beweisen sollte, gut geschlagen hat. In der Woche in Mobile, Alabama, beim Senior Bowl, hat Powers einen guten Eindruck gemacht, seine 1 on 1 Drills gut gemeistert und die guten Pass-Block-Stats bestätigt. Bedenken werden geäußert, dass Powers als Spieler zu sehr von der ohnehin guten Offensive Line von Oklahoma profitiert hat und seine eigene Leistung dadurch besser aussieht. Für die Titans wäre Powers wohl ein Kandidat in Runde 5. Die Pass-Block-Statistiken sehen vielversprechend aus.


#10 Nate Davis | Charlotte - Senior

2018 Stats: 8 G, 0 PEN, 0 SKS, 0 HIT, 0 HUR | Red Flags: Undisclosed Violations - 4 Spiele Sperre 2018 | Standout Stat: -

 

Nate Davis bekommt teilweise sehr viel Lob und wird wiederum von anderen Scouts sehr niedrig bewertet. Davis ist sehr mobil, schafft es oft durch die erste Linie der Defense und ist daher sehr gut im Run-Blocking. Dies kann er auch im Pass-Blocking zeigen, allerdings ist er dort auch für richtig schlechte Plays zu haben. Er hat in 8 Spielen für Charlotte in der Saison 2018 gespielt (7 gestartet), wurde von der NCAA für 4 Spiele gesperrt. Ein Grund wurde dabei nicht veröffentlicht (undisclosed violations (of team rules)). Davis wird teilweise sogar als Third-Round-Talent bezeichnet und taucht auch in der Region in Mock Drafts auf. Da seine Schwächen jedoch in Passing Sets auftauchen, könnte sein Wert bei einigen Teams wieder gesunken sein. Zudem kommt er von einem College, welches ein sehr junges Programm hat und bislang erst einen Spieler in die NFL transferieren konnte. Die Hoffnung, dass Davis der zweite Spieler sein wird, sollte jedoch berechtigterweise sehr hoch sein.

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